Betrachtung und Messung von Pulvern mit einem Digitalmikroskop
Granulare Materie ist ein Sammelbegriff für Ansammlungen von festen Partikeln, einschließlich pulverförmiger Materialien. Im Allgemeinen wird granulare Materie, die größer als 1 mm ist, als Körner bezeichnet und die, die kleiner als 1 mm, als Pulver. Ihre Form und ihr Volumen lassen sich frei verändern. Man kann also sagen, dass Pulver Feststoffe mit flüssigen und gasförmigen Eigenschaften sind. Dieser Abschnitt gibt einen Überblick über Pulver, erklärt ihre Eigenschaften und stellt Beispiele für ihre Betrachtung und Messung mit einem Digitalmikroskop vor.
- Partikelgrößenverteilung von Pulvern
- Fluidisierung von Pulvern
- Fließfähigkeit von Pulvern
- Beispiele für die Betrachtung und Messung von Pulvern mit einem Digitalmikroskop
Partikelgrößenverteilung von Pulvern
Der Partikeldurchmesser eines Pulvers variiert und der Grad der Variation wird als Partikelgrößenverteilung bezeichnet.
Partikelgrößenverteilungen werden in der Regel grafisch mit dem Partikeldurchmesser [μm] auf der horizontalen Achse und der Häufigkeit [%] auf der vertikalen Achse dargestellt.
Partikelgrößenverteilung und typische Beispiele für Pulver
- Normalverteilung
-
Typisches Beispiel: Aktivkohle in Pulverform
- Großer Partikeldurchmesser und kleiner Partikeldurchmesser (zwei Peaks)
-
Typisches Beispiel: Puder, die leicht verklumpen
- Gleichmäßiger Durchmesser
-
Typisches Beispiel: Toner
- Großer Partikeldurchmesser
-
Typisches Beispiel: Sand, Zucker, Salz
- Kleiner Partikeldurchmesser
-
Typisches Beispiel: Titandioxid, Pigmente, Farbstoffe
Fluidisierung von Pulvern
Pulver, die eine normale Partikelgrößenverteilung aufweisen, halten eher Luft zurück und sind daher leicht zu fluidisieren. Andererseits sind Pulver, die aus Partikeln mit ähnlichen Durchmessern bestehen, schwer zu fluidisieren, da die Luft zwischen den Partikeln hindurchfließt.
Fließfähigkeit von Pulvern
Der Winkel zwischen der horizontalen Ebene und der geneigten Ebene wird als Schüttwinkel bezeichnet. Pulver mit einer hohen Fließfähigkeit haben einen kleinen Schüttwinkel, während solche mit einer niedrigen Fließfähigkeit einen großen Schüttwinkel haben.
Pulver mit einer hohen Fließfähigkeit bestehen meist aus großen Partikeln, wie z. B. Sand. Diese Pulver verteilen sich auf der horizontalen Ebene und sacken zusammen, wenn sie kegelförmig gehäuft werden.
Pulver mit geringer Fließfähigkeit, wie z. B. Weizenmehl, verteilen sich nicht auf der horizontalen Ebene und behalten ihre Form bei, wenn sie zu einer konischen Form gehäuft werden. Pulver mit geringer Fließfähigkeit lassen sich nur schwer aus Trichtern und Silos austragen und können Brücken oder Rinnen bilden.
- A: Brücke
- B: Rinne
Beispiele für die Betrachtung und Messung von Pulvern mit einem Digitalmikroskop
Im Folgenden werden die neuesten Beispiele für die Betrachtung und Messung von Pulvern mithilfe eines Digitalmikroskops der Modellreihe VHX von KEYENCE vorgestellt.
Die Tiefenzusammensetzung ermöglicht die scharfe Betrachtung aller Partikeloberflächen.
Die Funktion der automatischen Flächenmessung erleichtert die Analyse.
